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Reisetagebuch

5/13/2005   Suedafrika / Mossselbay

Am Kaminfeuer

Aufenthalt in Mosselbay

(Harald) Veritables Fruehstueck aus Cerealien, Joghurt, Obst en masse etc. Dann EMail-Check. Im Radio die Nachricht ueber die Leiche in Wilderness. Ich ueberlege, ob ich dort anrufen soll, aber letztlich kann ich jetzt nichts tun.

Stattdessen Stadtrundfahrt. Sonnenschein, weite Sicht ueber die Bucht und das unter mir liegende Zentrum. Eine Einkaufsmall mit kleinem Kino und Fast-Foodrestaurants- mein Fahrrad darf mal wieder nicht vor der Mall stehen, dass stoert den Eindruck des Perfekten.

Im alten Ortskern steht der sog. Postbaum, ein Wolfsmilchbaum, von dem angenommen wird, er habe im 16. Jh. Matrosen als Briefkastenstelle gedient, indem sie Briefe unter einem alten, umgedrehten Boot fuer Schiffsbesatzungen hinterliessen, die Richtung Heimat fuhren.

Der naechste Ort vor Mosselbay heisst Dias Beach und verweist auf die Landung des portugisischen Kapitaens Bartholomeu Dias 1488 in dieser Bucht, nachdem er das Kap auf der Suche nach einem Seeweg nach Indien umfahren hatte. Als die Besatzung an Land ging, um u.a. Wasser zu schoepfen, waren die Maenner des hier damals ansaessigen Stammes der Khoikhoi, ein Hirtenvolk, darueber erbost, dass ihr Brunnen durch Dias ohne ihre Erlaubnis benutzt wurde. Am Ende warfen die Khoikhoi mit Steinen, worauf die Matrosen das Feuer eroeffneten und einen Mann toeteten. Dies war die erste Begegnung von Europaeern mit dem suedlichen Afrika und das anmassende Verhalten derselben dauerte dann noch 500 Jahre lang an. Auch hierin gleicht die Geschichte Afrikas der von Amerika.

Dias segelte, gegen den Widerstand seiner Mannschaft, noch bis in die Naehe von Kenton-on-sea, wo er ein Steinkreuz in den Duenen aufstellen liess, dass nach seiner Wiederentdeckung heute in Johannesburg im Museum ausgestellt ist.

Die Bucht ist so schoen wie die von Plettenberg und Knysna und ich halte lange oben ueber der Stadt, um die Aussicht zu geniessen.

Im BP knistert schon der Kamin, ueberall stehen Windlichte und werfen flackernde Schatten auf das Rattangestuehl und die rauhe Natursteinfassade des Hauses.

geschrieben am 21.5. in Hermanus


 


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