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Reisetagebuch

5/14/2005   Suedafrika / Mosselbay

AWOL

Gladiatoerchen

(Harald) Es regnet und ich zwangsaufenthalte mich. Im Fernsehen AWOL (American way of life), hier: Wrestling. Verquollene Riesengrillhaehnchen zelebrieren mit viel "Uga-Aga-Wa-u-wa-u!" Choreografien fast regelloser Gewalt. Wenn DAS keine Gewaltverherrlichung ist- was denn sonst? Alles Show, aber die Xhosa-Maedels hier betonen, dass sei nicht gestellt- oder wenn doch, so wollen sie an den Ernst der Sache glauben. Um der Vorbildfunktion des AWOL gerecht zu werden, treten die Herren in den Badeanzuegen sich zwischen die Beine, ins Gesicht, greifen hinterruecks an und treten besonders gerne am Boden Liegende. Ein gutes Beispiel fuer die jungen Zuschauer aus dem Repertoire der blond-gefoenten Gladiatoerchen auch die Darstellung von Groessenwahn vor dem Kampf, wo der Gegner beleidigt, verhoehnt und laecherlich gemacht wird. Die Rolle des Boesewichtes ist ja stets farbiger als die des Gutmenschen oder Helden. Nach dem Kampf gibt es keinerlei Versoehnungsgeste, keine Zeichen von Fairniss. Diese Sendungen habe ich seit Aegypten ueberall gesehen, sie sind in ganz Afrika ein Exportschlager.

Da ich der Bruderschaft derer angehoere, die den leidenschaftlichen Wunsch nach Wissen verspueren, setze ich mich gemuetlich vor den Kamin und lese, waehrend im Hintergrund zu donnernden Ouvertueren die Exhibionisten-Sigfriede sich gegenseitig was auf die Knabberleisten geben.

Ghandi meinte: "Gewalt zerstoert sich selbst." Aber leider gebiert sie auch stets neue.

geschrieben am 21.5. in Hermanus


 


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