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Reisetagebuch

7/4/2005   Suedafrika / Musina

Verkehrtherumbaum

An der Grenze zu Zimbabwe

(Harald) Morgens ein warmes Bad, ein Kaffee mit Hilary und Alan, beide in England geboren. Alan, der Moderatere der beiden, sagt: "Wir beschweren uns staendig ueber Afrika und doch lieben wir es und wollen nicht weg.”

8.45 Uhr Abfahrt, bewoelkt und kuehl. Ca. 8 km geht es hoch, oben muss ich das verschwitzte Hemd wechseln. 2. Fruehstueck im Stehen, dann rd. 10 km runter, die Haenge der wunderschoenen Soutpansberge fliegen an mir vorbei. Ich halte, atme die Anblicke ein. Augenblick, so schoen, verweile.

2 Tunnel sind zu durchqueren, links unten in der engen Schlucht windet sich die schmale Strasse, die bis 1961 die einzige Sued-Nordverbindung nach Zimbabwe war. In einem bizarr-knorrigen Baum am Hang gegenueber das riesige Nest des Hammerkopfvogels, Pavianschreie hallen mit Echo. Ich muss mich aufrappeln bei soviel Schoenheit.

Hinter dem Hoehenzug Sonne. Ich sehe Grosse Kudus, eine der groessten Antilopenarten, hellbraun die Kuehe, dunkelbraun-grau und mit haariger Wamme die Bullen, der Rist gut schulterhoch, helle Streifen, gewundene Hoerner, die die Nomaden benutzen, um Alarm zu blasen. Pause an einer Tankstelle im Schatten. Noch 35 km bis Messina (das jetzt Musina heisst), dem Grenzort; ich bin gut vorangekommen.

Es erscheinen vermehrt Baobabs, Affenbrotbaeume. Erst kleinere, dann wahre Riesen, hunderte von Jahren alt. Baobabs sind dick, aber nicht hoch, meist nicht mehr als 15 m. Weil sie die meiste Zeit des Jahres voellig kahl sind und ihre elastischen Aeste sich so gewunden wie Wurzeln in den Himmel recken, heissen sie im suedlichen Afrika “Upside-down-trees”- Verkehrtherumbaum.

Ich verlasse jetzt das Ndebele-Land und bin im Land der Volksgruppe der Venda. Nach rd. 90 km erreiche ich Musina. Die letzten km geht es leicht bergab und es ist sehr warm. Ich checke Mails in einem Netcafe, der Preis ist exorbitant. Und auch das Campieren waere fast so teuer wie ein Zimmer. Ich versuche diesmal erfolglos zu verhandeln und mein Zimmer in der "Limpopo-River-Lodge" stinkt muffig und nach Vanillespray und es gibt kein warmes Wasser im Flurbad.

geschrieben am 4.8. in Masvingo


 


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