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Reisetagebuch

7/17/2005   Zimbabwe / Harare

Wiedersehen in Harare

Ankunft in der Hauptstadt

(Harald) Morgens ist einer der Arbeiter dabei, den Abwasch vom Vortag zu beseitigen und mit Deons Freundin das Fruehstueck zuzubereiten.

Letzter Radtag fuer ein paar Wochen heute. Wieder guenstiger Wind, es geht gut vorwaerts. 30 km vor der Hauptstadt verbreitert sich die Strasse und hat endlich eine Standspur, auf der ich sicherer bin. Der Verkehr intensiviert sich, dann tauchen die ersten Townships auf, die auch hier oft so bezeichneten neuen Siedlungen, die die alten Kraals ersetzt haben.

Ein bereits verrostetes, grosses Schild bezeugt, dass mit Hilfe der EU hier ein Projekt aufgezogen wird. Aber dahinter ist nichts als Abfall und verrostete Autowracks. Das Projekt hat nie stattgefunden, aber das Geld ist sehr wahrscheinlich geflossen und wie so oft, direkt in die falschen Taschen.

Die Wolkenkratzer der Innenstadt weisen mir den Weg. In einem „Kwik-Spar“-Supermarket etwas zu Essen, kurze Pause, ich werde angebettelt, ein junger, kraeftiger Kerl in guter Kleidung. Ich gebe ihm nichts.

Dann kurve ich, trotz Wegbeschreibung, 2 Std. durch die Stadt, werde falsch durch die Weltgeschichte geschickt. Am Ende bin ich etliche km Umweg gefahren. Die Leute sagen ja selten: „Ich weiss nicht wo die Arcturus Road ist.“ Du fragst sie, sie wollen freundlich sein und schicken dich in die Walachei, ungeruehrt.

16 Uhr. Hinter einem eletrischen Rolltor und einer 2,50 m hohen Mauer mit eletrisch geladenem Zaun obenauf, kommt mir eine strahlende Christina entgegen, umwedelt von drei Hunden. Ein Swimmingpool plaetschert, Palmen, Sonnenterrasse, ein geschmackvoll eingerichtetes Haus mit allem was das Herz begehrt- ich bin im Paradies mit meiner Eva.

Am Abend kommen die Gastgeber. Lisa und ihr Bruder Andy sind Ende Zwanzig und er gehoert zum nationalen Cricket-Team von Zimbabwe, jeder Sportbegeisterte in Zim kennt ihn. Im Zuge der rassistischen Politik wurden alle weissen Spieler der nationalen Sportteams gekuendigt und durch Schwarze ersetzt. Andy ging nach Australien und kam nach drei Monaten zurueck, weil er es ohne Afrika nicht aushielt.

Eine Rueckgaengigmachung des rassistischen Beschlusses wurde durch den Druck der Commonwealth Cricket Assotiation ausgeloest, die die Teams und den nationalen Sport aermerer Laender wie Zim mit Geldern unterstuetzt. Der Commonwealth weigerte sich die rassistische Sportpolitik zu sponsern und wenn Geldfluesse stocken, laesst sich jeder Diktator erweichen.

Hier draussen vor der Stadt, an ihrem hoechsten Punkt, ist es ruhig. Bis jetzt ist mir persoenlich Zim positiv begegnet und ich fuehle mich sicher.

geschrieben am 15.8. in Harare


 


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