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Reisetagebuch

8/14/2002   Oesterreich/Linz

Mitten im Katastrophengebiet

Hochwasseralarm und Evakuierung. Wir treten uns ueber die Berge, erreichen nach zwei Tagen Linz

(Harald und Renata) Wisst ihr, wie man sich fuehlt, wenn man um 6.30 Uhr mit einer fuerchterlich lauten Sirene aus dem Schlaf gerissen wird? Wir schon.

Es ist so weit. Wir koennen unser Hotel nur noch mit einem Boot verlassen. In der Rezeption steht das Wasser bis zur Achsel. Unsere Fahrraeder haben wir gerettet, die der anderen stehen im Empfangsraum unter der braunen Wasseroberflaeche. Die Sandsaecke haben klaeglich versagt und im Keller sprudelte in der Nacht das Wasser aus dem Fundament und den Waenden hervor.

Das THW rettet uns alle mit einem Boot. Die ganze Aktion dauert 3 Stunden und kurz vor zehn Uhr sitzen wir beide beim Fruehstueck in der Stadt und ueberlegen, wie wir aus Passau rauskommen. Wir muessen ueber den Inn, aber es heisst von Seiten der Feuerwehr, alle Bruecken seien gesperrt.

Wir versuchen es trotzdem und haben Glueck. Die grosse Bruecke ist offen, aber wasserumtost. Sie bebt unter unseren Fuessen, das Wasser reicht bis etwa zwei Meter unter die Fahrbahn. Ein Stueck weiter ist wieder Schluss. Die Bundeswehr setzt uns samt Raedern ueber einen ueberfluteten Abschnitt, der zudem von einem Feuerwehrwagen versperrt ist, der bis ueber die Tueren im Wasser steht. Die Aktion wird von Sat 1 gefilmt. Ueber uns kreisen Hubschrauber, in den Strassen Sirenen.

Es geht weiter Richtung Linz. Die Radwege sind ueberflutet, wir bleiben daher auf der Strasse. Man kann mit einem guten Tempo in ein paar Stunden in Linz sein. Natuerlich nur unter normalen Umstaenden.

Aber kurz hinter Passau ist Schluss mit Lustig- die Bundesstrasse ist ueberflutet. Wir versuchen es ueber Waldwege, kaempfen uns ueber kleine Sturzbaeche, durch Brennnesseln hangaufwaerts. Aber nach zwei muehevollen Kilometern scheitern wir an einer Hanglage und Bodenverhaeltnissen, die selbst das Schieben nicht mehr zulassen. Also zurueck Marsch, Marsch!

Schliesslich umfahren wir einen 22 km-Abschnitt mit fast 60 km. Und landen wieder an der ueberfluteten Uferstrasse. Neuerliches Umfahren ist noetig.

Wir uebernachten in Peuerbach und kaempfen uns ueber die Berge schliesslich bis Linz durch. Und sitzen im schoensten, teuersten Internetcafe der Tour.

Jetzt ist es nach 20 Uhr- wo wir schlafen werden, ist noch offen.


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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