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Mit Tempo 20 nach Kapstadt

Von Yvonne Tenhonsel

Krefeld. Donnerstag brachen Harald Radtke und Renata Volkmann zur 20 000-Kilometer-Tour auf. Im Internet kann man den Lebenstraum der beiden Krefelder begleiten.

Dezember 2002 Israel, März 2003 Äthiopien, Frühjahr 2004 Kapstadt. Harald Radtke fährt mit dem Finger über den Bildschirm. Auf einer Übersichtskarte ist die vorläufige - Route rot eingezeichnet: Von Deutschland über Südosteuropa und Vorderasien nach Südafrika.

Von der Seidenstadt in die Türkei, über Israel, Ägypten, Äthiopien, Kenia, Tansania oder Simbabwe, vielleicht Mosambik, bis zum Kap der guten Hoffnung. Immer die Ostküste entlang. 20 000 Kilometer. "Vermutlich werden es mehr", schätzt der Krefelder mit Blick auf die Zwei-Jahres-Tour. Seine Augen glänzen. Denn mit Freundin Renata Volkmann lässt er einen Traum wahr werden: Mit dem Fahrrad nach Südafrika. Donnerstag ging`s los.

"Es ist ein ganz anderes Erlebnis, mit dem Rad zu fahren", schwärmt der 44-Jährige, kurz bevor er auf den Drahtesel steigt - ein Mountainbike, speziell für die Tour gekauft und zum Reiserad umgebaut. Radtke weiß, wovon er spricht. Bereits vor fünf Jahren schwang er sich in den Sattel und radelte von Kleve nach Marseille - 2000 Kilometer in nur drei Wochen.

Er sucht nach Worten, um seine Gefühle zu beschreiben: "Es ist fast meditativ. Man nimmt die Landschaft sehr intensiv wahr, man riecht, lauscht, spürt den Wind um die Nase . . ." Und trifft viele hilfsbereite Menschen. Radtke: "Man fragt nach dem Weg - und schon kommt man ins Gespräch, wird eingeladen, unterstützt."

Von der Südspitze Spaniens erblickte der Selbstständige im Bereich Baubiologie damals das nahe Afrika. "Das ist es", dachte er und wurde nach einem mehrwöchigen Aufenthalt in Kapstadt bestärkt: Das ist eine Stadt, von der er sich vorstellen kann, dort zu leben. Und so kam eins zum andern.

Das intensive Naturerleben beim Radfahren, das Interesse an Kulturen, Abenteuerlust, Tapetenwechsel - die Idee zu einem neuen Lebensabschnitt war geboren. Freundin Renata Volkmann (34), eine freiberufliche Sportlehrerin, war sofort dabei: "Es ist schwer, ein normales Leben zu führen, wenn man einen Traum im Kopf hat." Und so macht sie sich mit auf den Weg, ganz nach dem Motto: "Lebe deinen Traum, träume nicht dein Leben."

Etwa ein Jahr dauerten die Vorbereitungen: Das Austüfteln der Reiseroute, das Erstellen einer Homepage im Internet, Impfungen - neun an der Zahl. Trainiert für die lange Tour, die sie durch Sand und über Wellblechpisten bei einer Durchschnittstempo von 20 Stundenkilometern und Temperaturunterschieden von bis zu 40 Grad Celsius führen wird, haben sie nicht. "Wir sind fit.

Und das Wesentliche", sind sie sich einig, "ist nicht der sportliche Aspekt, der Ehrgeiz, sondern sind die zwischenmenschlichen Begegnungen, die Erfahrungen. Wir können täglich entscheiden, wie weit wir fahren. Aber zehn Stunden werden es schon sein."

Mit acht Freunden, die sie einige Kilometer den Rhein entlang begleiteten, traten Renata Volkmann und Harald Radtke gestern Mittag in die Pedale - jeder auf einem 17 Kilogramm schweren Rad, mit 45 Kilogramm Gepäck: Moskitosichere Zelte, warme Schlafsäcke, Isomatten, wenig Kleidung.

Im Internet unter http://www.biketour4goodhope.com können die Freunde den Abenteuertrip verfolgen. Ob sie das Paar nach zwei Jahren wiedersehen, wird sich zeigen. Denn wie ihre Zukunft aussieht, wissen die beiden Weltenbummler selbst noch nicht genau.

Quelle: Westdeutsche Zeitung vom 26.7.2002, Seite 15


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